Brüste lassen sich mittlerweile nicht nur durch Implantate vergrössern. Auch die Eigenfett-Therapie ist inzwischen eine etablierte Methode. In diesem Artikel kläre ich Sie darüber auf, welche Vorteile und Nachteile die beiden Methoden zur Brustvergrösserung haben.
Aus unterschiedlichen, persönlichen Gründen entscheiden sich Frauen dafür, ihre Brust vergrössern zu lassen: So habe ich zum Beispiel Patientinnen, die ein bestimmtes Schönheitsideal verfolgen und sich durch eine Brustvergrösserung selbstbewusster und zufriedener mit ihrem Aussehen fühlen möchten. Ein harmonischeres Körperbild soll ihr Selbstwertgefühl und möglicherweise auch die soziale Akzeptanz ihrer Umgebung steigern.
Bei anderen Patientinnen von mir wiederum hat sich der Körper durch Schwangerschaft, Stillen, Gewichtsschwankungen oder das Älterwerden so stark verändert, dass sie ihre alte Brustform und -grösse wiederherstellen oder korrigieren wollen. Auch nach medizinischen Eingriffen wie z.B. einer Brustamputation auf Grund von Krebs kann eine Brustvergrösserung dazu dienen, das äussere Erscheinungsbild und das Selbstvertrauen der Frau wiederherzustellen. Doch egal, ob ästhetische oder medizinische Gründe: Die Brustvergrösserung führt meiner Erfahrung nach in der Regel auch zu einer Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens.
Eigenfett oder Implantat: Was ist das Richtige für mich?
Ist die Entscheidung für eine Brustvergrösserung einmal gefallen, stellt sich bei meinen Patientinnen als nächstes die Frage, welche Methode die richtige dafür ist. Zwei der häufigsten Methoden sind die Verwendung von Silikonimplantaten und der Fetttransfer mittels Eigenfett, auch Lipofilling genannt.
Die beiden Verfahren unterscheiden sich grundsätzlich sehr stark. Daher möchte ich Ihnen beide Ansätze genauer erklären und stelle Ihnen die wichtigsten Unterschiede, Vorteile und Nachteile des jeweiligen Verfahrens zusammen mit meinen
Wie funktioniert eine Brustvergrösserung durch Implantate?
Indem man künstliche Silikonimplantate in die Brust einsetzt, lässt sich das Brustvolumen erhöhen. Die Implantate bestehen aus einer Silikonhülle, die mit Silikongel oder -flüssigkeit gefüllt ist. Die Grösse und Form der Brüste werden durch die Auswahl der Implantate individuell angepasst.
Fettabsaugung und Injektion: So funktioniert der Transfer von Eigenfet
Bei einer Brustvergrösserung mit Eigenfett wird Fettgewebe aus einem anderen Körperteil des Patienten, z.B. dem Bauch oder Oberschenkel, abgesaugt und nach vorheriger Aufbereitung in die Brust injiziert. Das Ganze ist eine natürlichere Methode, da körpereigenes Gewebe verwendet wird.
Narben & Co.: Wie invasiv sind Eigenfett-Therapie und Silikonimplantate?
Um Silikonimplantate platzieren zu können, sind in der Regel Hautschnitte erforderlich. Das kann zu kleinen Narben führen. Die Operation ist in der Regel invasiver als der Fetttransfer.
Für einen Transfer von Eigenfett werden nur kleine Einschnitte benötigt: einmal, um das Fett abzusaugen und einmal, um das Fett in die Brust zu injizieren. Dies führt zu minimalen Narben und ist daher weniger invasiv.
Was sieht natürlicher aus: Silikonimplantat oder Eigenfett?
In puncto natürliches Aussehen und Haptik neigen Silikonimplantate dazu, ein etwas weniger natürliches Gefühl zu vermitteln und in einigen Fällen lassen sie sich durch Druck oder Bewegung als Implantate erkennen. Das transferierte Eigenfett ermöglicht dagegen ein natürlicheres Aussehen und Gefühl – nicht zuletzt deshalb, weil das injizierte Gewebe im Wesentlichen körpereigen ist.
Das sollten Sie über die Haltbarkeit beider Methoden wissen
Silikonimplantate haben heutzutage eine sehr lange Haltbarkeit und müssen in der Regel erst nach einigen Jahrzehnten ausgetauscht werden. Komplikationen wie Rupturen, Kapselfibrose und Implantatverschiebungen können bisweilen auftreten.
Beim übertragenen Fettgewebe besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass dieses längerfristig bleibt. Es können jedoch Absorptionsraten auftreten, was geringfügige Volumenverluste nach sich zieht. Die Komplikationen sind aber in der Regel geringfügiger und seltener als bei Silikonimplantaten.
Lässt sich die Grösse und Form der Brust bei beiden Verfahren anpassen?
Der entscheidende Vorteil bei Silikonimplantaten liegt darin, dass sich die Grösse der Brüste genau und präzise durch die gewählten Implantate steuern lässt. So erreichen Sie auf einfache Weise die gewünschte Körbchengrösse. Beim Fetttransfer ist die Grössenanpassung dagegen begrenzt, da nicht das gesamte transplantierte Fett „überlebt”. Mitunter sind mehrere Sitzungen erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Wie unterscheiden sich die Kosten für die Eigenfett-Therapie und Implantate?
Die anfänglichen Kosten für Silikonimplantate sind in der Regel höher als die für den Fetttransfer, da spezielle Implantate benötigt werden. Die Kosten für die Brustvergrösserung mit Hilfe von Eigenfett sind in der Regel niedriger. Allerdings können mehrere Sitzungen erforderlich sein
Fazit: Eine umfassende Beratung ist unerlässlich
Als ästhetische Chirurgin mit langjähriger Expertise in der Brustvergrösserung kann ich Ihnen nicht pauschal zu der einen oder anderen Methode raten. Ich berate Sie aber gerne umfassend unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Präferenzen, Ziele und Gesundheitsfaktoren. Gemeinsam finden wir heraus, ob in Ihrem Fall das Einsetzen von Silikonimplantaten oder der Fetttransfer die richtige Methode für Sie sind.
