Das Zeitalter von Botox und Filler scheint vorbei, immer mehr und immer jüngere Menschen setzen auf ein Facelift. Eine Chirurgin erklärt, was es kann und wo die Grenzen liegen.
113 Prozent mehr durchgeführte Facelifts – diesen Anstieg verzeichnete Dr. Kelly Vasileiadous Klinik für plastische Chirurgie in Zug allein im vergangenen Jahr. Dabei werden die Patientinnen und Patienten nicht nur immer mehr, sondern auch immer jünger. Die allermeisten davon sind Frauen. «Wir spüren das seit zwei, drei Jahren. Wir behandeln teilweise Menschen, die gerade mal 40 sind», erzählt die Ärztin. In Hollywood sind straffe Gesichter ebenfalls im Trend: Chirurgen vermuten bei Christina Aguilera (44) und Lindsay Lohan (39) ein Facelift. Selbst um die gerade 28-jährige Kylie Jenner ranken sich Facelift-Gerüchte. Bestätigt hat den Eingriff bisher keine der drei.
Woher kommts?
«Früher waren Facelifts die einzige Methode zur Verjüngung», so Dr. Kelly. «Als dann Botox, Filler und moderne Gesichtsbehandlungen auf den Markt kamen, wollte niemand mehr ein Facelift – vor allem in der Schweiz, wo man gern auf Zurückhaltung setzt.» Irgendwann habe man aber gemerkt, dass die Wirkung dieser minimalinvasiven Methoden eine Grenze hat. «Wer immer wieder nachspritzt, endet mit einem überfüllten Gesicht, das unnatürlich wirkt, und trotzdem hängt – viele haben eine richtige Filler Fatigue. Botox oder Hyaluron straffen nicht. Wer eine Verbesserung möchte, fährt mit einem Facelift besser.»
Welche Methoden gibt es?
«Patientinnen, die bereits mit 40 zu mir kommen, wünschen sich meist ein sogenanntes Mini-Facelift.» Der Begriff ist nicht geschützt, jede Klinik versteht darunter etwas anderes. «Wir entfernen dabei überschüssige Haut, die Narbe ist klein und kaum sichtbar. Das strafft das Gesicht natürlich, der Effekt hält zwischen fünf und acht Jahren an – doch die Alterung der Haut geht weiter.»
Im Gegensatz dazu steht das Deep-Plane-Facelift. «Hier sind die Patientinnen meist zwischen 45 und 55.» Bei der intensiveren Methode werden die tieferen Strukturen und die Muskulatur gestrafft. Die Chirurgin erklärt: «Auf der Haut selbst passiert wenig, dadurch wirken die Ergebnisse später sehr natürlich.» Die Schnitte, die erforderlich sind, werden vor und hinter dem Ohr und am Haaransatz an den Schläfen gemacht. «Richtig gesetzt sind sie unauffällig.» Der Effekt halte mindestens zehn Jahre, bei richtiger Hautpflege seien auch 15 oder 20 Jahre möglich. «Dann muss man neu entscheiden, ob man nochmals etwas machen lassen möchte.»
Das sind die Ausfallzeiten
Dr. Kelly sagt: «Die Ausfallzeit nach einem Deep-Plane-Facelift beträgt sieben bis zehn Tage, in denen das Gesicht geschwollen und manchmal etwas blau ist.» Doch Hämatome seien selten. «Wir arbeiten mit so feinen Instrumenten und so tief und weit von der Haut entfernt, dass viele nicht einmal blaue Flecken bekommen.»
Diese Ergebnisse kannst du erwarten
«Nach einem gut gemachten Facelift sieht man nicht komplett verändert aus – wenn doch, ist etwas schiefgelaufen.» Deswegen sei ein gutes Wissen über die Anatomie und viel chirurgische Erfahrung unabdingbar. «Die Mimik und Muskelbewegung müssen komplett erhalten bleiben.»
«Das Facelift kann und soll die Zeit nicht absurd zurückdrehen. Niemand kommt und sagt: Lass mich 20 Jahre jünger aussehen. Es hat auch kaum jemand ein Problem mit dem Alter an sich», sagt Dr. Kelly. «Der ästhetische Patient im Jahr 2025 will für sein eigenes Alter gut und gepflegt aussehen.»
Für die besten Effekte empfiehlt die Chirurgin, das Facelift mit einer Eigenfettunterspritzung und einem Laser-Resurfacing zu kombinieren. Bei Letzterem werden mit einem Laser feine Schichten der Haut abgetragen, um das Hautbild zu verbessern. «Das wird in einem Schritt während der OP gemacht.»
Welche Risiken gibt es?
Dr. Kelly sagt: «Wie bei jeder OP sind Nachblutungen möglich und es kann zu Hämatomen und Entzündungen kommen. Auch Nervenverletzungen im Gesicht sind selten möglich. Neben dem Eingriff selbst sei die Nachsorge extrem wichtig und könne weitere Risiken minimieren. «Die erste Nachkontrolle findet ein bis zwei Tage nach dem Eingriff statt. Danach folgen für sechs Wochen wöchentliche Kontrolltermine, bei denen wir Optionen besprechen, um die Narbenbildung zu minimieren. Die Abschlusskontrolle findet sechs Monate nach dem Facelift statt.»
Durch neue Methoden zur Nachsorge, etwa Lymphdrainage, LED-Therapie oder entzündungshemmende Substanzen, lässt sich die Heilung laut der Chirurgin beschleunigen.
Was kostet ein Facelift?
Für ein Mini-Facelift, bei dem nur die Haut gestrafft wird, zahlt man in der Klinik von Dr. Kelly 15’000 Franken, die Deep-Plane-Variante kostet 19’000 Franken. Kombiniert mit der Eigenfetttransplantation und der Laser-Behandlung erhöht sich der Preis auf ganze 27’000 Franken.
Mehr Informationen zum operativen Facelift bei Dr. Kelly® finden Sie hier: Operatives Facelift – Dr. Kelly®